Klassenampel- und Signalkartensystem

Die Klassenampel – ein neutrales Rückmeldesystem
Wenn viele Menschen aufeinandertreffen, bedarf es Regeln.
Eine Ampel ist ein dynamisches Verkehrsregelungsinstrument, das ohne Ansehen der Person mitteilt: Achtung! Stopp! Nicht weiterfahren!
Es ist keine Bestrafung, bei Rot stehen bleiben zu müssen und man muss sich dessen auch nicht schämen. Es ist auch keine Belohnung, Grün zu haben und weiterfahren zu dürfen.

Die Klassenampel in unserer Schule ist ein neutrales Rückmeldeinstrument.
Sie teilt mit: Achtung! So geht es nicht weiter!
Wichtig: Die Ampel ist neutral gestaltet und enthält keine Smilies/Schmollies.
Die Rückmeldung geschieht, frei von Emotionen, nur über die Farben.
Bevor die Ampel in einer 1. Klasse zum Einsatz kommt, wird den Kindern die Anwendung intensiv erklärt. Dabei bleibt die Lehrkraft sachlich und neutral, um das Instrument nicht mit Drohungen und Ängsten zu verknüpfen.
„Die Ampel zeigt euch, ob es euch schon gelingt, euch gut an die Regeln zu halten.“

Wichtig ist auch die vorhergehende, mündliche Ermahnung beim Einsatz. Bevor eine Klammer von Grün auf Gelb wandert, sollte dem Kind, besonders im ersten Schuljahr, die Regelverletzung genannt werden. „Annika, du störst deine Mitschüler durch Dazwischenreden. Bitte halte dich an die Gesprächsregeln, sonst zeigt dir die Ampel Gelb.“

Bei erneuter Störung reicht evtl. schon die Ansprache mit Namen und ein Zeigen zur Ampel, bei wiederholter Störung wird die Klammer versetzt. Bei 1. Klässlern sollten dem Versetzen auf Rot erneute mündliche Warnungen vorangehen. Je älter die Kinder sind und je mehr sie mit den Regeln und der Ampel vertraut sind, können die Warnungen knapper oder nonverbal ausfallen und bei heftigen Regelverletzungen auch wegfallen.

Wichtig ist, dabei immer sachlich zu bleiben. Wichtiger als jedes Schimpfen ist die Frage nach der Verantwortung des Kindes: „Du kennst unsere Regeln. Warum gelingt es dir nicht, sie einzuhalten? Ich weiß, dass du es schaffen kannst.“

Und: Wir machen alles richtig, wenn die Ampel wenig oder gar nicht zum Einsatz kommt. Die Ampel ist nicht unser Erziehungsmittel, sondern nur ein Rückmeldesystem.
Sie sollte nicht inflationär genutzt werden.

Die Klassenlehrkraft dokumentiert zum Ende des Schultages den Stand der Ampel und setzt danach alle Klammern für den nächsten Schultag auf grün. Diese Dokumentation fließt in die Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens mit ein.

Das Signalkartensystem
Ein gutes Schulklima unterstützt die Freude am gemeinsamen Lernen und Spielen und erhöht damit die Bildungsmöglichkeiten unserer Kinder. Zur Pflege eines fairen und freundlichen Umgangs miteinander gehört, auf Missachtungen durch Einzelne deutlich zu reagieren. In der Welt des Fußballs sind dafür die Roten und Gelben Karten gedacht. Diese Regelung ist gut verständlich und vielen Kindern bekannt. Daher haben wir uns daran orientiert und vor einigen Jahren das Signalkartensystem eingeführt. Mit den Kindern wird in der Klasse, mit den Eltern auf den Elternabenden wurde über das System gesprochen. Aber auch hier auf unserer Website können Sie sich darüber informieren.

Bei Regelverstößen und unfairem Verhalten werden Gelbe und Rote Karten an die Kinder vergeben. Auf der einen Hälfte der Karte ist beschrieben, welches Fehlverhalten wann und wo stattgefunden hat. Auf der anderen Hälfte befinden sich Hinweise zum Eltern-Kind-Gespräch. Wir bitten alle Erziehungsberechtigten, diese Gespräche intensiv zu führen, damit das Kind lernt, wie es in Zukunft friedlich und freundlich mit seinen Mitmenschen umgehen kann. Zudem ist wichtig, dass den Kindern klar wird, dass Schule und Elternhaus zusammenarbeiten.

Sowohl die Eltern, als auch das Kind unterschreiben nach dem Gespräch die Karte.
Am Folgetag wird diese unterschrieben bei der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer abgegeben. 

Eine Gelbe Karte wird bei Beleidigungen, Flüchen, frechen Bemerkungen, Tätlichkeiten und ähnlichen Vergehen verhängt. Eine Rote Karte erfolgt nach zwei gelben Karten im Quartal, oder nach einem sehr schweren Verstoß.

Als unmittelbare Konsequenzen bittet das Kind die/den/die Geschädigte/n angemessen um Entschuldigung und fertigt in der nächsten Pause oder bis zum nächsten Schultag eine schriftliche Wiedergutmachung an. Außerdem muss es entsprechend seiner Möglichkeiten den Gesprächsleitfaden schriftlich beantworten.

Nach Verhängung einer Roten Karte wird eine Klassenkonferenz einberufen, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

Weitere mögliche Konsequenzen je nach Art des Verstoßes können sein:
– Das Kind arbeitet sofort oder ab dem nächsten Tag vorübergehend in einer anderen Klasse.
– Das Kind verbringt die Pause am ruhigen Tisch.
– Es nimmt am Regeltraining bei der Schulsozialpädagogin teil.
– Es wird von einer gemeinsamen Unternehmung ausgeschlossen.

In all den Jahren zeigte sich, dass dieses System wirksam ist und sich das Klima an unserer Schule durch den konsequenten Einsatz verbessert hat.